Hans
Dampf in allen Gassen
Geburtstagskind Josef Quante ist in vielen Südkirchener
Vereinen "zu Hause"
SÜDKIRCHEN Das Wohnzimmer strahlt Gemütlichkeit aus, der
Raum mit allen Urkunden, Medaillen und sonstigen Auszeichnungen ist der Stolz
des Hausherrn. "Nichts davon habe ich gekauft", sagt Josef Quante und
weist auf die Ehrengaben und Erinnerungen hin, mit denen das Zimmer reich
dekoriert ist. Heute wird der Hausherr "70", und beim Empfang, den
der SV Südkirchen für seinen Ehrenvorsitzenden gibt, wird es weitere Ehrungen
für einen Mann geben, der quasi als "Hans Dampf in allen Gassen" für
seinen Heimatort Südkirchen aktiv ist. "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur
Wehr!" So lautet das Motto der Freiwilligen Feuerwehr, und damit ist auch
die Richtschnur vorgegeben, nach der "Jupp" Quante sein Leben
ausgerichtet hat. Das Geburtstagskind ist sicher einer der bekanntesten
"Fußballer" weit und breit, obwohl er nie selbst vor den Ball
getreten hat. Wenn "sein" SV Südkirchen spielt, dann ist Josef Quante
engagiert dabei. Dann schimpft er über ach so viele Fehlentscheidungen der
Schiedsrichter, dann ärgert er sich lautstark über jedes Foul des Gegners, dann
freut er sich aber auch über Siege seiner Mannschaft. So kennen die
Südkirchener ihren "Jupp", denn mit seinem Taufnamen wird das
Geburtstagskind in der heimischen Umgebung so gut wie nie gerufen. Beim SV
Südkirchen begann die lange Laufbahn des in vielen Bereichen und Vereinen
engagierten Jubilars. Seit 53 Jahren ist Josef Quante Mitglied des SVS, den er
in schwieriger Zeit von 1968 bis 1984 als Vorsitzender führte und der ihn vor
18 Jahren zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Vieles "angeschoben"
"Jupp" Quantes Verdienste um die Sportanlage am Böckenbusch sind
unbestritten. Er war der Initiator der ersten Flutlichtanlage, er
"schob" den Bau des Clubheimes mit an, und er ist heute noch der
unbestrittene Chef der Platzanlage am Böckenbusch.
Doch das Engagement des Geburtstagskindes endet nicht beim Fußball. Die
Freiwillige Feuerwehr, die Schützenbruderschaft St. Pankratius, die
Dorfmusikanten und Kanoniere, der Heimatverein und die Karnevalisten - sie alle
können ein "Lied" auf das Wirken des Mannes singen, der immer da
angepackt hat, wo es notwendig war. Familientraditionen Feuerwehrmann ist Josef
Quante seit 50 Jahren, 40 Jahre stand er als Maschinist und Gerätewart in
vorderer Front. 52 Jahre gehört er dem Schützenverein an, wo er die
Kanoniergruppe gründete und die Kanone selbst baute. Sowohl bei der Feuerwehr
als auch bei den Schützen setzt "Jupp" Quante eine Familientradition
fort. Sein Vater war Brandmeister, alle fünf Söhne der Eltern, die zehn Kinder
hatten, waren in der Freiwilligen Feuerwehr und natürlich auch im
Schützenverein. Auch hier sorgten die Quantes für ein Novum. Wie Vater Anton
waren auch alle fünf Söhne Schützenkönig mit Leib und Seele.
Die "Dorfmusikanten" entstanden vor 15 Jahren aus einer Idee des
Geburtstagskindes, Der Maitanz basiert auf "Jupp" Quantes Idee, und
er hob auch den Karnevalsumzug in Nordkirchen mit aus der Taufe. Seit Beginn
ist er "Kapitän" eines Karnevalswagens, der auch immer in Werne mit
am Start ist. Der Wetterfrosch Dem Heimatverein und damit der Pflege und
Verschönerung des Dorfes gilt die besondere Liebe des Geburtstagskindes. Dass
Südkirchen 1984 als schönstes Dorf des Kreises Coesfeld ausgezeichnet wurde,
darf sich Josef Quante ebenfalls an die "Brust heften". Noch heute
fühlt er sich zuständig für den Dorfpark mit Teich, für die
Kirchturmbeleuchtung, das beliebte Bengal-Feuerwerk beim Schützenfest, außerdem
ist er Südkirchens "Wetterfrosch" bei Radio Kiepenkerl und. . . und.
. . und.
Dienstag, 24. Dezember 2002 Quelle: Ruhr Nachrichten
(Nordkirchen)