Westfälische Sitten und Bräuche

Nordkirchen - "Westfälische Sitten und Bräuche im Jahreslauf" heißt das neueste Geschichtsheft des Heimatvereins Nordkirchen. In 33 Kapiteln beschreibt Hubert Kersting christliche und weltliche Bräuche und Gepflogenheiten, die sich zwischen Januar und Dezember eines jeden Jahres in den Städten und Dörfern Westfalens ereignen.

 

Er schreibt über die Historie und die Entstehung zum Beispiel des Neujahrsfestes, des Palmsonntags, der Osterbräuche, des ersten Schultags, Muttertags, Rorate, Halloween oder Freitag, den 13.

 

So erfährt der Leser zum Beispiel, dass der römische Kaiser Julius Caesar 46 vor Christi Geburt den Jahresanfang auf den 1. Januar festgelegt hat oder dass mit Maria Lichtmess am 2. Februar in der Landwirtschaft das neue Wirtschaftsjahr beginnt.

 

Der Valentinstag (14. Februar) ist zwar ein Tag, den die Blumengeschäfte im 20. Jahrhundert populär gemacht haben. Aber bereits vor 600 Jahren war er in Frankreich als höfisches Liebesfest bekannt.

 

In Westfalen galt der 14. Februar lange Zeit als Unglückstag, weil er angeblich Judas" Geburtstag war.

 

Der Leser erfährt weiter, dass das Konzil von Nicäa im Jahr 325 Ostersonntag auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgelegt hat. Aus diesem Grund ist er kein feststehender Tag wie Heiligabend oder Karfreitag, sondern ein beweglicher.

 

Gründonnerstag hat mit der Farbe nichts zu tun. "Grün" leitet sich wahrscheinlich von dem Wort "greinen" ab, was soviel wie jammern, klagen oder weinen bedeutet.

 

Fünf Jahre lang hat Hubert Kersting die Informationen gesammelt und schließlich in dem Geschichtsheft veröffentlicht. Nachdem bereits das vor zwei Jahren erschienene Heft "Sitten und Bräuche im Lebenslauf" gut angekommen war, motivierte ihn dies ein weiteres zu schreiben.

 

Es ist zum Preis von 4 Euro beim Heimatverein Nordkirchen erhältlich. Der Erlös geht an das Heimathaus in Capelle. Wenige Hefte "Sitten und Bräuche im Lebenslauf" können ebenfalls dort noch erstanden werden. Hka

 

Mittwoch, 29. September 2004 Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)