Capelle - Zum 30-jährigen Bestehen
des Heimatvereins der Gemeinde Nordkirchen machen sich die Heimatfreunde selbst
das größte Geschenk. Pünktlich zu diesem Jubiläum kann der Verein am kommenden
Sonntag (11.) sein Heimathaus im Capelle einweihen.
Die vielen freiwilligen Helfer
können mit dem Erreichten zufrieden sein. Die ehemalige Gaststätte Steffens ist
kaum wieder zu erkennen. Es war aber ein schwieriger Weg bis zur Einweihung.
Schon im Jahr 2000 hat der Verein
über ein eigenes Heimathaus nachgedacht. Das Haus Nottebaum, das der
erweiterten Ortsdurchfahrt Capelle weichen musste, stand ganz oben auf der
Wunschliste. Da für den Wiederaufbau dieses alten Fachwerkhauses keine
öffentlichen Mittel zur Verfügung standen, legte man diesen Plan auf Eis, um
über andere Möglichkeiten nachzudenken.
Dank einer großzügigen Spende
eines Heimatfreundes konnte der Heimatverein im Oktober 2003 die alte
Gaststätte Steffens in der Kirchstraße in Capelle kaufen. Zu diesem Zeitpunkt
hatte noch niemand daran gedacht, wie viel Einsatz erforderlich sein würde, um
dieses denkmalgeschützte Haus zu restaurieren. Nun ist es geschafft, die
Gemeinde Nordkirchen ist um ein schönes Denkmal reicher.
Freiwillige Helfer
Um diesen Traum zu erfüllen, haben
mehr als 70 freiwillige Helfer in bisher fast 6000 Stunden ihre Arbeitskraft in
den Dienst dieser guten Sache gestellt. Ohne die Bereitschaft, selbstlos und
unentgeltlich alle Arbeiten durchzuführen, wäre der Heimatverein nicht in der
Lage, dieses Haus seiner Bestimmung zu übergeben.
Für die Koordinierung der
Baumaßnahmen hat Ludger Hanke aus Capelle die Verantwortung übernommen und mit
großem Engagement für den reibungslosen Einsatz der Helfer gesorgt. Ein
besonderer Dank gilt dem Architekten Klaus Schulz aus Warburg, der mit seinem
Fachwissen und seiner Liebe zu den alten Fachwerkhäusern hier ein Kleinod
münsterländischer Baukunst wieder neu erstrahlen lässt.
Bedanken möchte sich der
Heimatverein auch bei allen Personen und Institutionen, die die Finanzierung
dieser Instandsetzung sichergestellt haben. Aber auch Firmen aus der Gemeinde
haben durch ihr freiwilliges Entgegenkommen bei der Bereitstellung von
Materialien, Werkzeugen und Maschinen zum Gelingen dieses ergeizigen Projektes
beigetragen.
Festschrift
In der Festschrift zur Eröffnung
des Nordkirchener Heimathauses geht Bürgermeister Friedhard Drebing in seinem
Grußwort auch auf das für die Gemeinde Nordkirchen so wichtige und beispielhaft
renovierte Heimathaus ein und schreibt: "Dieses Haus ist geschichtlich wichtig
als Erinnerung an Wohnen und Arbeiten in alter Zeit unter ärmlichen dörflichen
Verhältnissen und an die Historie von Capelle. Es wird auch künftig an viele
Dönekes erinnern, die sich um dieses Haus ranken, und die sich am besten
natürlich bei herbstlichen Kaminabenden erzählen lassen."
Er hoffe, dass dieses Heimathaus
auch der Ermutigung anderer Eigentümer diene, ähnliches bei ihrem eigenen alten
Gebäude zu versuchen und nicht nur über einen Abriss nachzudenken.
Mittwoch, 07. September 2005
Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)