Capelle - Eine Hommage an das
Kulturerbe Plattdeutsch konnten die Besucher des Theaterstückes "Dull un
unwies" am Sonntag im Capeller Heimathaus erleben.
Bereits zum fünften Mal standen
die elf jungen Schauspieler unter der Leitung von Aenne Fleischer auf der
Theaterbühne. Im Januar feierte das Stück "Dull un unwies" seine
Premiere und die Vorstellungen endeten nun im Heimathaus Capelle.
Die gebürtige Wernerin Aenne
Fleischer schrieb die fiktive Geschichte um den Freiherrn Gisbert von Romberg
und Professor Hermann Landois selbst. "Die meisten plattdeutschen Stücke
handeln von der Liebe. Zum Schluss stehen dann vier oder fünf glückliche
Liebespaare auf der Bühne. Diese Geschichten sind jedoch nichts für die jungen
Schauspieler."
Deswegen machte Aenne Fleischer
sich an die Arbeit und erkundete die historischen Hintergründe der
Hauptpersonen. Fünf reale und fünf fiktive Personen finden in ihrem
Theaterstück Platz. "Ich habe sehr darauf geachtet, dass sich jeder der
Schauspieler in seiner Rolle wohl fühlt und das sie zu ihm passt."
Durch den kleinen Raum im
Heimathaus kam eine gemütliche und intime Atmosphäre auf, die gar kein
aufwendiges Bühnenbild bedurfte. Transparente, die von kleinen
Nachwuchsschauspielern gehalten wurden, erläuterten jeweils den Handlungsort.
Lena Havers moderierte das Stück und erklärte auf Hochdeutsch den
Handlungsablauf. Felix Heuer, Kira Schäper, Vivian Hett, Simon Schenk, Nina
Böckenbrink, Lukas Schenk, Benedikt Hülsmann, Miriam Schenk, Christian Jücker und
Theresa Jücker spielten ihre Rolle mit Bravour und begeisterten die Zuschauer
mit ihrem perfekten Plattdeutsch. Alle Schauspieler sprechen bereits seit ihrem
dritten Schuljahr Plattdeutsch. Zwischen den einzelnen Szenen spielte Aenne
Fleischers Mann, Gisbert, auf dem Akkordeon und das Publikum sang die
Plattdeutschen Lieder wie "Westfaolenleed" mit Genuss mit.
Letzter Auftritt
Erst nach der Schlussszene konnte
Aenne Fleischer entspannen und unter die heitere Stimmung mischte sich auch
etwas Wehmut. Denn dies war nicht nur die letzte Vorstellung der elf Akteure,
sondern auch das letzte Zusammenwirken der Theatergruppe. Viele der
Schauspieler machen in diesem Jahr ihr Abitur und können somit nicht mehr an
der Theatergruppe teilnehmen. Für ihre grandiose Leistung am Sonntagabend
erhielten die talentierten Schauspieler einen extra langen Applaus.
Die Einnahmen des Theaterstücks
spendet der Heimatverein Schwester Gloria aus der Partnergemeinde Nordkirchens
in Sambia.
Der Heimatverein Nordkirchen
trifft sich am Mittwoch (21.) ab 19 Uhr, zu einem Klönabend im Heimathaus
Capelle. – KPH
Dienstag, 20. Juni 2006 Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)