Herz des Sohnes liegt mit im Sarg

Nordkirchen - Die Kapelle St. Johannes Nepomuk (heute Kriegergedächtnisstätte) an der Schloßstraße 21 ist im Jahre 1722 unter Ferdinand von Plettenberg und seiner Gemahlin Bernadine von Westerholt-Lembeck erbaut worden. Planung und Bauleitung hatten die Architekten Gottfried Laurenz Pictorius und sein Bruder Peter.

 

In der Kapelle liegt Graf Maximilian Friedrich von Plettenberg begraben, der 1813 verstarb. Mit ihm im selben Sarg ruht das Herz seines einzigen Sohnes Walter Oskar, der in Wien mit vier Jahren gestorben ist.

 

Im Jahre 1924 schenkte der Herzog Engelbert Maria von Arenberg die Kapelle der Gemeinde Nordkirchen als Kriegergedächtniskapelle. Im selben Jahre wurde sie im Beisein des Erbprinzen von Arenberg ihrer neuen Bestimmung feierlich übergeben. Der Eingangsbereich wurde um 1964 von dem Bildhauer Ahlmann aus Lüdinghausen erneuert. Der Türrahmen trägt das Allianz-Wappen der Familie Plettenberg-Westerholt.

 

Die Nepomuk-Kapelle ist ein kleiner achteckiger Bau mit vier langen und vier kurzen Seiten, einer Lisenengliederung, profiliertem Traufgesims und einem achtseitigen Walmdach. An einer der langen Seiten befindet sich die Tür mit Oberlicht und Wappen. An zwei Seiten gibt es korbbogige Fenster. Im hinteren Bereich ist ein kleiner Dacherker mit Glocke zu sehen. Die Nepomuk-Kapelle steht auf Platz vier der Nordkirchener Denkmalliste. – mam

 

Quellen: Gemeindeverwaltung Nordkirchen und das Buch "Wegekreuze, Bildstöcke und Mahnmale in und um Nordkirchen, Südkirchen und Capelle, herausgegeben vom Heimatverein.

 

Dienstag, 09. Oktober 2007 Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)