Madonna hinter Gittern

Capelle - Ein Jammer war es, als im vergangenen Jahr die Madonna in der Bauernschaft Beifang ihren Kopf verlor und die Hände des Jesukindes abgeschlagen wurden. "Wir haben damals alles rundum abgesucht, der Kopf und die Hände sind nie wieder aufgetaucht", so Erich Rinschede vom Heimatverein. Man vermutet, dass die Madonna mutwillig zerstört und die verlorenen Teile mitgenommen wurden.

 

Bei wunderschönem Wetter wurde nun am Mittwoch die restaurierte Madonna wieder in den Bildstock eingesetzt.

 

Gestiftet wurde das Marienbild anlässlich der Geburt von Heinrich Soddemann. Er wurde am 24. Juli 1878 auf dem Feld bei der Ernte geboren. "Die Mutter hat es nicht mehr vom Feld geschafft. Aus Dankbarkeit über die gut verlaufene Geburt ließen die Großeltern des Jungen den Bildstock errichten", so Rinschede.

 

Die Restauration hat Steinmetz- und Steinbildhauermeister Andreas Fabritius übernommen. "Wir haben ca. 35 Stunden für die Arbeit gebraucht", erzählte er von der Teilerneuerung. Die Madonna hat nun einen neuen Kopf und das Jesuskind auf ihrem Arm neue Arme. Anhand alter Fotos konnte der Steinmetz das Gesicht neu gestalten. "Die alte Figur hatte eine zu lange Nase. Wir haben sie etwas kürzer gemacht", so Fabritius lachend.

 

Zur Einweihung der restaurierten Statue war Diakon Rainer Focke gekommen. "Auf dass sie Beschützerin für unser Dorf und für alle, die hier halten und vorbeifahren, sein wird", sagte er bei der Weihe.

 

Ein Schutzgitter soll die Madonna aus Baumberger Sandstein nun vor erneuten Übergriffen schützen. – biss

 

Freitag, 21. September 2007    Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)