Hildegard Schlutius und Hubert Kersting stellen die neue Lektüre vor

Anekdoten aus Nordkirchen im neuen Heimat-Heft

NORDKIRCHEN ▪ „Geschichte und Geschichten“ erzählt Hildegard Schlutius im neuen Heft der Schriftenreihe des Heimatvereins Nordkirchen. Auf 100 Seiten schildert sie, wie das ländliche Dorf allmählich von den Neuheiten der Industrialisierung profitierte.

Hildegard Schlutius stellt mit Hubert Kersting, Vorsitzender des Heimatvereins, das neue Heft über Nordkirchen vor.

„Viele machen sich ja gar nicht bewusst, dass wir hier vor 100 Jahren kein elektrisches Licht hatten“, so Schlutius. Den Anschluss Nordkirchens an ein regionales Wassernetz beschreibt die Heimatforscherin ebenso anschaulich wie die Entwicklung der Verkehrswege. Die sparsamen münsterländer Bauern schöpften anfangs die Mengen der Wasserleitungen gar nicht voll aus. „Gebadet wurde nur samstags und mehrere Kinder kamen nacheinander in die Bütte“, schreibt Schlutius.

Hubert Kersting, Vorsitzender des Heimatvereins, gestaltete das Heft, das mit fast 40 Schwarz-Weiß-Fotos und historischen Karten bebildert ist. Die Abbildungen zeigen die Kirche St. Mauritius oder die Schlossstraße um 1940. Und sie dokumentieren, dass es auch in Nordkirchen einen Wildpferdefang gegeben hat. Im Hirschpark lebten bis vor etwa 40 Jahren wilde Pferde. Wie heute noch in Dülmen üblich, wurden die jungen Hengste im Rahmen eines großen Volksfestes aus der Herde heraus gefangen.

Zu ihren Geschichten über Nordkirchen ließ sich Hildegard Schlutius durch die Erzählungen älterer Mitbürger anregen. Viele der Anekdoten im Heft hörte sie von Joseph Borgard, Franz Kappenberg und Bernhard Spittmann. „Alle drei sind leider inzwischen verstorben“, so Schlutius. Die Geschichten der Männer animierten sie, in Archiven und in Büchern weiter über die Geschichte Nordkirchens zu forschen. „Ich wollte informieren“, sagt Schlutius, gleichzeitig aber eine unterhaltsame Lektüre über vergangene Zeiten schreiben.“

Das Heft „Nordkirchen – Geschichte und Geschichten“ wird im Kaufhaus Borgard und in Miss Marple's Buchladen für 4,50 Euro verkauft. ▪ asz